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Wie ich meine Leidenschaft fand
Annett Lohmann • Aug. 17, 2020
Meine kreative Leidenschaft
2007 hatte ich dann Bücher verschlungen, Filzanleitungen ausprobiert, einen Kurs besucht und viel ausprobiert. Hier entstand der Wunsch eine eigene Filzwerkstatt zu haben, um Platz zum Filzen zu haben, Kurse anzubieten und eigenes herzustellen. Im Rahmen des Fachhochschulstudium`s wurde ein Existenzgründerseminar angeboten und ich war dabei. Mit meiner Gründungsidee nahm ich an einem Wettbewerb teil und gewann. Weiter sollte dann ein Businessplan entstehen, doch diesen habe ich nicht beenden können. Mit dem Tod meiner Mutter verfiel ich in völliger Dunkelheit. Ich stand in einem dunklen Wald und sah die Bäume nicht mehr. Die Zeit ging dahin und irgendwann nahm ich wieder Licht in mir war. Wie in diesem Waldbild. Die Lichtstrahlen dringen sanft und leicht durch die dichten Baumkronen. Sie zaubern eine Wohlfühl- Atmosphäre. Ich war bereit wieder weiter zu gehen. Mit den ersten Lichtstrahlen in meinem Herzen machte die Erfahrung, dass es immer wieder menschliche Begegnung gibt, die als Wegbegleiter an meiner Seite waren und sind. Mit diesem kleinen Licht ist es mir gelungen, den Weg aus der Dunkelheit ins strahlende Licht zu gehen. Ich wollte meinem Leben eine bewusste und sinnvolle Richtung geben. Ich wurde zu einer Sucherin, die den Wunsch hatte anzukommen. In dieser Zeit entdeckte ich für mich das Filzhandwerk. 2010 begann ich mit der Ausbildung um das Filzhandwerk in der Filzschule „Fit in Filz“ Oberrot zu erlernen. Ich entdeckte dabei vielerlei Möglichkeiten mich selbst zuerkennen. Mit der parallel dazu begonnenen nebenberuflichen Weiterbildung zur psychosozialen Kunsttherapeutin wurde für mich ein Weg geöffnet, ganz nach dem Motto: „Raus und befreie mich aus den alten Schuhen:“ Mein Herz sehnte sich schon lange bewusst, liebend, freudig und leicht durch meine Tage zu gehen.
Mit sehr viel Aufmerksamkeit erforschte ich mein Inneres und Baustellen konnten geschlossen werden. Mehr und mehr habe ich entdeckt, was für ein herrliches, großartiges, schöpferische und liebende Lohmi ich bin. 2013 war es dann soweit- ich habe meine eigene Filzwerkstatt-Laden eröffnet. Den Mietvertrag zu unterschreiben, war echt aufregend und das Einrichten hat echt Spaß gemacht. In meiner Filzwerkstatt fühlte ich so wohl und so manches Filzstück ist dort schon entstanden, so manchen Kurs habe durchgeführt und liebe Gespräche führen können. 2013 war ein verrücktes Jahr- zwei begonnene Weiterbildungen gingen zu Ende. Und beide führten zu einer Abschlussprüfung und Ausstellung. Und beide Prüfungstermine fielen auf einen Tag. Unglaublich. Zwei Abschlussarbeiten, zwei Ausstellungen und eine mündliche Prüfung. Meine Abschlussarbeit zur Filzgestalterin: mit dem Thema: Kleidung berührt, von innen nach außen“. Die Kunst eines erfüllten Lebens, ist auch die Kunst des Lassens: Zulassen - Weglassen - Loslassen.“(Ernst Ferstl) Doch das sich etwas im Außen ändern kann, braucht es eine Veränderung im Innen. Und diese beginnt mit Wahrnehmen und Beobachten was jetzt im Moment da ist. Zwischen Himmel und Erde ist der Mensch. Er streckt sich nach der Sonne aus und braucht ebenso die Verwurzelung. Beides braucht seinen Ausgleich. Im Mittelpunkt meiner Abschlussarbeit stand, das Kleid- das die Symbolik der ausgewählten Chakren wiedergibt. Durch Auswahl von Material und Farbe, ist es gelungen, die bewusste klare Struktur im Symbol der Chakren auszudrücken. „Und plötzlich weißt Du: Es ist Zeit etwas Neues zu beginnen und der Magie der Anfänge zu vertrauen.“(Meister Eckart) Die nahtlosen Filzkleider zeigen die ersten drei Chakren- die Klarheit von innen nach außen zeigt. Sie können von rechts, wie auch von links getragen werden.
Ich erlebe viele Qualitäten im Laufe des Filzprozesses. Dies reicht vom zarten Zupfen, Streichen, Weichheit, Nässe, Wärme bis zum kräftigen, fast aggressivem Rollen und Reiben. Filzen ist für mich eine wiederholende, rhythmische Bewegung, wie das Leben selbst. Die Auswahl der Farben, die Bestimmung der Form/Dicke/Größe fördert meine Kreativität und Individualität. In der Filzschule lernte ich dem Filz Prozess meine Aufmerksamkeit zu schenken, ihm zu vertrauen und entspannt geschehen zu lassen, was geschehen sollte. Es war immer wieder ein wunderbarer Überraschungsmoment, wie Dinge während eines Prozesses plötzlich Gestalt annehmen. Diesen Weg der Licht und meiner Leidenschaft zu Filzen gehe ich weiter. Hast Du auch schon mal solche schwere Zeit durch lebt? Wie erging es Dir. Schreibe es mir gern in die Kommentare.
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